Wie entsteht ein Pudelwurf? Planung, Deckung und Geburt im Überblick
 
Die Zucht eines Pudelwurfs ist ein faszinierender, anspruchsvoller und verantwortungsvoller Prozess, der weit über das bloße Zusammenbringen zweier Hunde hinausgeht. Wer sich dazu entscheidet, einen Pudelwurf zu planen, übernimmt eine große Verantwortung gegenüber den Tieren, ihrer Gesundheit und den zukünftigen Besitzern der Welpen. Von der sorgfältigen Vorbereitung über die Deckung bis hin zur Geburt erfordert jeder Schritt Aufmerksamkeit, Fachwissen und Einfühlungsvermögen. In diesem Artikel wird der Ablauf eines typischen Pudelwurfs detailliert beschrieben – vom ersten Gedanken bis zum ersehnten Moment, in dem die Welpen das Licht der Welt erblicken.
 
Der erste Schritt: Planung mit Herz und Verstand
Am Anfang steht der Wunsch, einen Wurf mit Pudeln zu züchten – sei es aus Liebe zur Rasse, dem Interesse an der Hundezucht oder der Hoffnung, außergewöhnliche Vertreter dieser intelligenten, eleganten Hunde zu schaffen. Doch dieser Wunsch allein genügt nicht. Verantwortungsvolle Züchter investieren viel Zeit in die Planung und Vorbereitung, denn Ziel ist es, gesunde, wesensfeste und rassetypische Welpen hervorzubringen. Die Auswahl der Elterntiere spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Hündin sollte gesund, gut sozialisiert und charakterlich gefestigt sein. Sie muss zuchttauglich geschrieben worden sein, was durch tierärztliche Untersuchungen und oft auch durch Zuchtzulassungsprüfungen sichergestellt wird. Auch der Deckrüde wird mit Bedacht gewählt. Neben Gesundheit und Wesen spielen hier auch genetische Aspekte eine Rolle. In Pudelzuchtkreisen wird großen Wert auf genetische Vielfalt gelegt, um Erbkrankheiten zu vermeiden.
 
Ein Pudelwurf will nicht nur biologisch geplant sein, sondern auch organisatorisch. Die Hündin braucht einen ruhigen Rückzugsort, der frei von Stress ist. Die Züchterin oder der Züchter muss sich bereits im Vorfeld Gedanken machen, wie die Aufzucht der Welpen ablaufen wird – dazu gehört unter anderem auch die zeitliche Verfügbarkeit, denn gerade in den ersten Wochen sind ständige Beobachtung und Unterstützung nötig. Ebenso wichtig ist die frühzeitige Abstimmung mit einem erfahrenen Tierarzt oder einer Tierärztin, die im Notfall zur Verfügung stehen und den gesamten Verlauf medizinisch begleiten können.
 
Wenn es ernst wird: Die Deckung
Wenn die Hündin läufig wird – in der Regel etwa zweimal im Jahr – beginnt die heiße Phase. Der genaue Deckzeitpunkt ist entscheidend für eine erfolgreiche Befruchtung. Viele Züchter lassen den Progesteronspiegel im Blut der Hündin bestimmen, um den optimalen Zeitpunkt zu ermitteln. Der Deckakt selbst kann entweder beim Rüden oder bei der Hündin stattfinden. Er erfolgt unter ruhigen, stressarmen Bedingungen, oft mit Unterstützung beider Besitzer, die darauf achten, dass die Hunde sich wohlfühlen und die Situation kontrolliert abläuft. Ein erfolgreicher Deckakt zeigt sich meist durch das sogenannte „Hängen“, bei dem Rüde und Hündin nach der Begattung noch einige Minuten miteinander verbunden bleiben. Doch selbst bei optimalem Timing ist eine Trächtigkeit nicht garantiert. Erst einige Wochen später kann ein Tierarzt per Ultraschall feststellen, ob die Hündin tragend ist.
 
Die Trächtigkeit: Eine besondere Zeit für Hündin und Züchter
Die Trächtigkeit einer Hündin dauert durchschnittlich 63 Tage. Während dieser Zeit verändert sich nicht nur der Körper der Hündin, sondern auch ihr Verhalten. Viele Hündinnen werden ruhiger, suchen mehr Nähe oder ziehen sich zurück. Eine angepasste Ernährung ist jetzt besonders wichtig. Die Futterration wird langsam gesteigert, hochwertige Proteine und eine ausgewogene Mineralstoffversorgung unterstützen die Entwicklung der Welpen im Mutterleib. Auch die Bewegung der Hündin wird angepasst: Leichte Spaziergänge bleiben sinnvoll, aber anstrengende Aktivitäten werden reduziert.
 
Der Züchter beobachtet die Hündin nun besonders aufmerksam. In der fünften bis sechsten Woche beginnt meist das erkennbare Wachstum des Bauches. Gegen Ende der Trächtigkeit beginnt die Hündin häufig, ein „Nest“ zu bauen – ein instinktives Verhalten, das darauf hindeutet, dass die Geburt näher rückt. In dieser Phase sollte bereits ein geeigneter Wurfplatz vorbereitet sein. Viele Züchter verwenden eine sogenannte Wurfkiste, in der die Hündin ungestört liegen kann und die den Welpen später Sicherheit bietet.
 
Die Geburt: Ein Wunder in mehreren Etappen
Die Geburt eines Pudelwurfs ist ein natürlicher Prozess, der dennoch gut überwacht werden sollte. In der letzten Trächtigkeitswoche misst der Züchter regelmäßig die Körpertemperatur der Hündin, da ein Temperaturabfall ein verlässliches Anzeichen für die bevorstehende Geburt ist. Kurz bevor die Wehen einsetzen, wirkt die Hündin oft unruhig, hechelt viel oder gräbt in ihrer Wurfkiste. Dann beginnt die Eröffnungsphase, in der sich die Geburtswege weiten. Die Austreibungsphase setzt ein, wenn die Hündin erste sichtbare Presswehen zeigt. Nun sollte innerhalb von etwa ein bis zwei Stunden der erste Welpe geboren werden.
 
Die Hündin kümmert sich instinktiv um ihre Jungen: Sie leckt die Fruchtblase auf, beißt die Nabelschnur durch und animiert die Welpen zum Atmen. Doch es ist wichtig, dass der Züchter anwesend ist – sollte es zu Komplikationen kommen, muss eventuell eingegriffen oder ein Tierarzt hinzugezogen werden. Zwischen den einzelnen Welpen vergehen meist 20 bis 60 Minuten. Ein durchschnittlicher Pudelwurf besteht aus drei bis acht Welpen, doch Abweichungen sind möglich.
 
Die ersten Stunden nach der Geburt
Wenn alle Welpen geboren sind, beginnt eine entscheidende Phase: die Säuge- und Prägungszeit. Die Neugeborenen sollten möglichst bald an die Zitzen gelangen, da die erste Muttermilch, das sogenannte Kolostrum, besonders wichtig für die Immunabwehr ist. Die Hündin benötigt jetzt Ruhe, gute Ernährung und Fürsorge. Der Züchter wiegt die Welpen regelmäßig, kontrolliert, ob alle trinken, und achtet auf die Körpertemperatur der kleinen Tiere. In den ersten Tagen sind sie völlig abhängig von der Mutter – sie können weder sehen noch hören und orientieren sich ausschließlich über Geruch und Wärme.
 
Fazit: Vom Traum zur Verantwortung
Ein Pudelwurf ist nicht nur eine biologische Begebenheit, sondern eine Herzensangelegenheit, die von Engagement, Wissen und Liebe geprägt sein sollte. Wer Pudel züchtet, übernimmt eine weitreichende Verantwortung – gegenüber der Hündin, den zukünftigen Welpen und den Menschen, die irgendwann ein neues Familienmitglied bei sich aufnehmen werden. Die Geburt ist ein Höhepunkt, aber sie markiert nicht das Ende, sondern den Anfang einer intensiven und prägenden Zeit für alle Beteiligten. Nur durch eine sorgfältige Planung, eine gewissenhafte Betreuung während der Trächtigkeit und Geburt sowie eine liebevolle Aufzucht kann aus dem Wunsch nach einem Pudelwurf ein gelungenes, freudiges Ereignis werden – mit gesunden, glücklichen kleinen Pudeln als Ergebnis.

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